Welche Rolle die Natur im Königreich Bhutan spielt

Eine Bhutan Reise ist Natur pur. Flora und Fauna sind reich und einzigartig. Das Königreich Bhutan kann sich zu den Ländern mit der reichhaltigsten Artenlandschaft und geschützten Gebieten zählen. Mehr als 30 % des Landesgebietes sind Nationalparks, es gibt biologische Korridore, die weitere 10 % ausmachen, welche diese Nationalparks verbinden. Außerdem erhält Bhutan per Verfassung 60 % der gesamten Landesfläche für die Bewaldung, um so auch den CO2-Ausstoß von Mensch und Industrie zu kompensieren. Es ist bereits gelungen, mehr CO2 in saubere Luft zu wandeln, als Bhutan selbst produziert. Das Video von Tshering Tobgay zeigt die stolze Verkündung dieses Fakts. Kein Wunder, denn Umweltschutz ist auch ein Faktor für das Erreichen des Bruttonationalglücks.

Vielfalt in Bhutans Natur: Pflanzenpracht

Die Bewahrung dieser Gebiete macht sich bereits bezahlt. Bei Bestandsaufnahmen fand man über 5.500 Arten an Pflanzen, von denen 300 als Heilpflanzen kategorisiert werden. Kein Wunder also, das im traditionellen Krankenhaus diese als Grundlage für Arzneimittel genutzt werden.

Für Botaniker war die typisch vielfältige Bhutan-Natur in vergangenen Zeiten deshalb auch als "Southern Valley of the medical plans" bekannt. In niedrigeren Höhen finden sich Pinien, Eichen, Zypressen und die im Frühling farbenfroh blühenden Rhododendren. In höheren Lagen sind Kiefer, Wacholder und Himalayazedern beheimatet. Und selbst noch auf den hohen Bergpässen in 5000 m Höhe findet man kleine Alpenblumen als floralen Gruß aus Bhutans Natur an die Trekkingteilnehmer und Nomaden. Bis auf 4000 m Höhe finden sich Wiesen mit reichhaltiger Blumenpracht. In dieser Umgebung finden sich Edelweiß und Enzian genauso wie Astern wieder.

Im Frühjahr blühen in bunter Farbenpracht Magnolien, Orchideen und Primeln. In den kühlen Wintermonaten verzieren die wärmeren Täler wie Ranjung und Punakha rot leuchtende Alleen aus Weihnachtssternen. In den subtropischeren Regionen wachsen große Farne und verschiedene Moose hängen von den hochgewachsenen Bäumen. Ergänzend wachsen hier riesige Bambusstauden gen Himmel und verdichten das grüne Meer.

Die Nationalblume Bhutans, den Blauen Mohn, findet man vor allem in den feuchten Sommermonaten zwischen vielen verschiedenen Farben der Mohnblume blühen.

Der lebhafte Teil Bhutans Natur: Die Tierwelt

Über 580 Vogelarten locken jedes Jahr die Ornithologen und Vogelbeobachter aus aller Welt an. Auch die deutsche Max Planck Gesellschaft unterhält aufgrund der vorherrschenden Natur mit Bhutan Forschungsprojekte im Bereich der Vogelkunde. In der hiesigen Flora findet sich auch zeitweise der vom Aussterben bedrohte Schwarzhalskranich ein, gemeinsam mit vielen anderen einwandernden Tieren. Insgesamt kann man auf eine atemberaubende Vielfalt der Arten blicken. Allein über 165 Säugetierarten wurden in dem relativ kleinen Land gezählt. Die große Varianz an Tieren entsteht auch aufgrund der großen Klima- und Höhenunterschiede. So bewegt man sich innerhalb der Natur Bhutans von 200 m über Normalnull im Süden bis hinauf auf 7000 m zu den höchsten Gipfeln der Welt - dem Himalaya im Norden.

In den Bergregionen finden man auch schon mal Adler und anderer Raubvögel in der Luft, während der Süden den seltenen Nashornvogel beherbergt.

Das Königreich Bhutan, Naturschutz und Tierarten

Besonders erfreulich ist die Tendenz der zuwandernden seltenen Tiere. Neuste Berichte zeigen einen wachsenden Bestand an Tigern auf, die aus den tieferen Regionen Indiens hierher immigrieren. Auch konnten schon einige Schneeleoparde in freier Wildbahn gesichtet werden, was einen ersten Erfolg der zahlreichen Projekte zum Erhalt der gefährdeten Raubkatzen bedeutet. In anderen Tälern der höheren Berge findet man sogar wild lebende Takins, Fasane und Blauschafe. Auch eine reichhaltige Artenvielfalt an Affenarten hat die Wälder in Bhutan als ihre Heimat auserkoren.

Sowohl die vorherrschende Religion als auch die Zielgabe des Bruttonationalglücks geben den Naturschutz und damit einen Respekt und Schutz von Pflanzen und Tieren als Motto aus. Das Resultat kann sich hier schon sehen lassen. Dies und der Erhalt der vorherrschenden Waldgebiete, die Erzeugung von Strom per Wasserkraft (und zukünftig auch per Solarenergie) zeugen von einer wahrhaft ökologisch und nachhaltig ausgerichteten Nation.